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Warum es nicht DIE Tinnitustherapie gibt!

Aktualisiert: 17. Apr.

Viele von Tinnitus und Hörsturz Betroffene kennen es: Wenn man googelt oder bei Youtube nach "Hilfe bei Tinnitus" sucht, werden viele Übungen, Nahrungsergänzungsmittel und Entspannungstechniken angeboten. Oftmals unter einem Titel der Art "Mache diese eine Übung und Du wirst den Tinnitus los" oder "Dieses Nahrungsergänzungsmittel lässt Deinen Tinnitus verschwinden"


Oft Fragen mich Betroffene: Was ist die Ursache von Tinnitus? Was die von Hörsturz?

Meine Antwort ist stets die selbe: Es gibt nicht DIE eine Ursache!


Welche ist die beste Therapie bei Tinnitus?
Welche ist die beste Therapie bei Tinnitus?

Tinnitus ist ein sehr individuelles Phänomen. Während einige Menschen ein konstantes, summendes Geräusch im Ohr hören, erleben andere pulsierende, brummende oder zirpenden Klang. Auch die Ursachen für Tinnitus sind unterschiedlich – von Lärmbelastung und -überlastung (z.b. in Berufen wie Musiker, Lehrer...), spezifischem Stress bis hin zu physischen Veränderungen im Ohr oder im Gehirn. Deshalb gibt es nicht "die eine" Tinnitustherapie, die für alle gleichermaßen wirkt. In meiner Praxis bieten wir daher drei verschiedene Therapieansätze an: Lasertherapie, Hörtraining und die Bearbeitung von Hörkonflikten. Doch wann ist welcher Ansatz sinnvoll? Um diese Frage zu beantworten, benötigt es eine gründliche Anamnese und Diagnosestellung.


1. Lasertherapie: Die sanfte Unterstützung für den Heilungsprozess

Die Lasertherapie ist ein besonders effektiver Ansatz, wenn es um die physische Gesundheit des Ohrs geht. Bei Tinnitus, Schwindel oder Hörsturz können mikroskopisch kleine Entzündungen oder Durchblutungsstörungen die Ursache für die Beschwerden sein. Der Einsatz von niedrigenergetischem Laserlicht regt die Zellen im Ohr an, die Heilung zu fördern und die Durchblutung zu verbessern. In meiner Praxis setze ich den Laser gezielt ein, um bei akuten oder chronischen Fällen von Tinnitus oder Hörsturz schnelle Hilfe zu leisten.

Die Lasertherapie ist völlig schmerzfrei und nicht invasiv. Wichtig zu wissen: Diese Methode eignet sich vor allem für Patienten, bei denen der Tinnitus mit einem messbaren Hörverlust einhergeht.


2. Hörtraining: Warum unsere Fähigkeit zur präzisen Ortung so wichtig ist

Viele von Tinnitus, Hörsturz und insbesondere Schwerhörigkeit betroffenen Menschen kennen es: Wenn man z.b. am Esstisch zuhause oder in einem Restaurant mit Familie, Freunden oder Arbeitskollegen zusammensitzt, ist es oft schwierig und anstrengend, dem Gesprächsfluß zu folgen. Der Grund: Die Fähigkeit, Stimme und Geräusche präzise zu orten ist eingeschränkt, was in Gruppensituationen anstrengend werden kann. Wer hat mich jetzt gerade angesprochen? Von wo kam die Stimme? Oder habe ich mich verhört?

Auch wenn ein Gesprächspartner undeutlich spricht, wird es anstrengend.

Ein gezieltes Hörtraining, dass Schritt für Schritt verloren geglaubte Hörfähigkeiten zurückbringt ergänzt die Lasertherapie sehr sinnvoll. Es ist immer wieder ein ganz besonderer Moment, wenn Patienten erleben, wie die Ortung und damit ein großes Stück erlebter Sicherheit sich wieder einstellt.


3. Bearbeitung von Hörkonflikten: Die emotionale Seite des Tinnitus verstehen

Nicht selten ist der Tinnitus eng mit emotionalen oder psychischen Belastungen verbunden.

Das Stress bei Tinnitus eine Rolle spielt ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist, dass es oft um spezifische Situationen geht.


Stress, Angst oder eine negative Einstellung zum Tinnitus können die Wahrnehmung des Geräusches verstärken und die Beschwerden verstärken. Die Bearbeitung von Hörkonflikten setzt hier an: Wir gehen auf die spezifischen emotionalen Hintergründe des Tinnitus ein und suchen gemeinsam nach Wegen, diese Konflikte zu lösen. Dabei kann es um oft um Umsetzung anstehender Veränderungen oder auch um die Reflexion von Denkmustern gehen.

Die Bearbeitung von Hörkonflikten ist besonders hilfreich für Patienten, bei denen der Tinnitus mit starken emotionalen Belastungen einhergeht. Wenn der Tinnitus nicht nur als störend empfunden wird, sondern auch Ängste oder Depressionen auslöst, kann diese Methode den entscheidenden Unterschied machen. Der Ansatz hilft, die emotionalen Reaktionen auf den Tinnitus zu verändern und eine neue, positivere Einstellung zu entwickeln.


Der richtige Therapieansatz für jedes Ohr

Ich hoffe, dieser Artikel macht deutlich, dass Tinnitus, Hörsturz und Schwerhörigkeit ein vielschichtiges Thema ist und jeder Patient eine ganz individuelle Geschichte damit hat. Deshalb gibt es nicht "die eine" Tinnitustherapie, sondern verschiedene Methoden, die je nach Ursache und Schweregrad sinnvoll sind. Die Lasertherapie, das Hörtraining und die Bearbeitung von Hörkonflikten sind drei Ansätze, die in meiner Praxis erfolgreich angewendet werden, um den Tinnitus zu lindern und den Patienten zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Tinnitus muss nicht Ihr Leben bestimmen – mit der richtigen Therapie können Sie lernen, besser mit dem Geräusch umzugehen und Ihre Lebensqualität zu steigern.

Welche Therapie am besten geeignet ist, hängt von den spezifischen Bedürfnissen des Patienten ab – in einem persönlichen Erstgespräch finden wir heraus, welcher Weg für Sie der richtige ist.


Herzliche Grüße

Boris Seedorf




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